«STANimal», «STANtastisch», «STANding ovations». Mir gehen diese Bezeichnungen auf den Wecker. «Stan the Man», ein Spitzname reicht völlig. So wie beim dicklichen Fussballer Ailton. Der hiess früher «Kugelblitz», und so heisst er auch heute noch.

Was sollen die superlativen Namen für Stanislas «WOWrinka»? Vielleicht sollen sie helfen, den glorreichen Sieg des Romands an den Australian Open einzuordnen? Ich finde sie einfach «Stanis-Lausig» (Sorry für diese Bezeichnung, ich bin ja keinen Deut besser).

Gestaunt haben wir aber alle nicht schlecht am Sonntagmorgen, als Wawrinka einen der erfolgreichsten Schweizer Sporttage der Geschichte einläutete und seinen ersten STANley-Cup. Eh. Ich meine «Grand Stan» gewann. Die Freude ist gross, auch wenn sein Gegner Rafael Nadal im zweiten Satz mit blutiger Blase an der Hand und einem kaputten Rücken sich kaum noch bewegen konnte. Nadal war «STANding K.O.» – Stehend K.O. Könnte man jetzt sagen.

Warum kriegten eigentlich die anderen Schweizer Sieger an diesem 26. Januar keinen erfundenen Kosenamen? Es heisst lediglich nüchtern: «Didier Défago gewinnt in Kitzbühel», «Lara Gut gewinnt in Cortina», «Pius Schwizer gewinnt CSI in Zürich», «Schweizer Bob-Fahrer gewinnen an der EM zwei Goldmedaillen». Anscheinend eignet sich der Name Stanislas Wawrinka sehr gut für solche Wortspiele. Am Tennissport kanns ja auch nicht liegen. Oder hatte Roger Federer in der Vergangenheit viele solcher Spitznamen? Nö. «Marathon-Stan» hat auch in dieser Sparte den längsten Atem.

Ich höre nun auf, die Kosenamen für «Iron-Stan» zu beanSTANden, und freue mich über den vergangenen Sonntag. Er sorgte mehr als jeder 1. August für Schweizer Euphorie-Stürme.

Am Abend schrieb ein Kumpel von mir in seinem Facebook-Status: «I glaube, höt gwönnt dSchwiiz sogar de Handball-EMFinal zwösche Dänemark ond Frankriich.» In diesem Moment denke ich mir: «Schade, war der WM-Final im Fussball nicht am vergangenen Sonntag.» Die Schweiz wäre wohl auch dort zuoberst auf dem Treppchen geSTANden.